„Kraftquelle Gebet“ als Jahresthema
Nach der Friedensthematik im vergangenen Jahr möchten wir uns 2024 der Frage zuwenden, ob das Gebet für uns eine Kraftquelle ist oder (wieder) sein kann?
Im Gebet spreche ich zu Gott, aber mit wem spreche ich da? Mit Gott, dem mächtigen Schöpfer und guten Vater; mit Jesus, meinem Freund und Erlöser; mit dem Heiligen Geist der Liebe und der Gemeinschaft, der oder die (hebräisch: die „ruach“ als Atem) uns Kraft und Leben schenkt oder mit der Mutter Gottes, die wir als Katholiken in unserer Not um Beistand und Hilfe bitten? Die Antwort hängt von der Situation ab und ist individuell verschieden.
Gebet ist gewissermaßen ein Atemholen mit Gott, wie Vinzenz Pallotti es formuliert: „Gott einatmen und Gott ausatmen – Gott in allem finden und ihn allen mitteilen“. Einmal kurz innehalten, mich noch zu spüren und zu merken, was ich tue, mal stehenbleiben, einen Schritt zurücktreten, um zu sehen, wer und was wirklich wichtig ist. Das Gebet lässt ruhig werden im Sinne des heiligen Augustinus, der in seinen Bekenntnissen geschrieben hat: „Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet in dir.“ Ihm wird auch der Satz zugeschrieben:
„Wer singt, betet doppelt.“
Fundamental ist in unserem Glauben auch die Stille, um Gottes Nähe zu spüren. Der Prophet Elija beispielsweise entdeckt Gott nicht im Sturm, Erdbeben oder Feuer, sondern in einem „sanftem, leisen Säuseln“, in einer „Stimme verschwebenden Schweigens“, wie Martin Buber es übersetzt (vgl. 1 Kön 19,12).
Am Morgen begleitet mich persönlich immer auch ein Wort aus der Bibel oder ein Gedanke einer/eines Heiligen in den Tag, so wie der Ausspruch von Katharina Kasper: „Wir wollen auf den Herrn vertrauen und dabei tun, was wir können.“
Dem Abend gehört der Dank für alles mir geschenkte Gute und das Übergeben aller Nöte in Gottes gute Hände.
Lassen Sie uns als Gemeinde in diesem Jahr die Kraftquelle des Gebetes neu entdecken, nicht nur im persönlichen Gebet, sondern auch in den vielen verschiedenen Angeboten unserer so groß gewordenen Pfarrei.
Im November 2024 möchten wir von Allerheiligen bis Christkönig aus der traditionellen Gebetswoche einen Gebets- und Themenmonat machen.
Teilen Sie uns Ideen dazu gerne mit.
Beim Gründungsgottesdienst am 21. Januar dieses Jahres sagte Bischof Georg, dass es in unseren Pfarreien darum geht, „den Glauben lebendig weiterzugeben“. Um das zu erreichen, brauchen wir die „Kraftquelle Gebet“, damit Christus in uns auferstehen kann.
Gottes Segen für uns und die Welt wünscht Ihnen zum Osterfest 2024 von Herzen
Markus Neus, Pastoralreferent